FSJ und FÖJ

Beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) hilfst du zum Beispiel aktiv in sozialen Einrichtungen mit. Während der üblichen zwölf Monate lernst du die tägliche Arbeit in diesen Arbeitsbereich kennen. Zugleich tust du etwas Sinnvolles für andere Menschen. Zu den möglichen Einrichtungen gehören Kindergärten und Kitas, Seniorenheime, Einrichtungen für Behinderte oder Krankenhäuser. Sportstätten, kulturelle Stellen oder Rettungsdienste sind weitere Möglichkeiten. In Bayern gibt es derzeit über 30 zugelassene Träger für ein FSJ.

Dabei ist die tägliche praktische Arbeit mit einer pädagogischen Begleitung in Seminaren kombiniert. Ziel ist es, dass du bewusst ein verantwortungsvolles, soziales Handeln einübst. Außerdem bekommst du einen Einblick in gesellschaftliche, soziale und interkulturelle Zusammenhänge.

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist genauso beliebt und sinnvoll. In diesem Fall kannst du zum Beispiel in Umwelt- und Naturschutzorganisationen, Landwirtschafts- und Forstbetrieben, Umweltbildungseinrichtungen oder Kirchlichen Einrichtungen aktiv werden. Allein in Bayern stehen rund 180 Möglichkeiten zur Verfügung! Du findest sie zum Beispiel auf der Internetseite: www.foej-bayern.de

Träger des FÖJ sind 3 Jugendorganisationen:
– Jugendorganisation BUND Naturschutz (JBN) in München,
– Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in München
– Evangelische Jugend in Bayern (EJB) in Pappenheim

Das FÖJ umfasst praktische Tätigkeiten an der Einsatzstelle, die durch fünf einwöchige Seminare ergänzt wird. Organisiert von den Trägern des zugehörigen Bundeslandes, vermitteln dir dabei qualifizierte Referenten wichtige Grundlagen und ökologische Zusammenhänge.

Viele Vorteile:

Zum einen zeigst du Eigeninitiative und kannst dich beruflich orientieren. Zum anderen kannst du soziale beziehungsweise ökologische oder interkulturelle Fähigkeiten entwickeln, die generell im Leben wichtig sind. Quasi nebenbei stärkst du dein Selbstbewusstsein. Du lernst, Verantwortung zu übernehmen und entwickelst deine eigene Persönlichkeit weiter. Nicht zu vergessen ist, dass dir zum Abschluss von deiner Einrichtung ein Zeugnis über deine Tätigkeit zusteht. Dein Lebenslauf bekommt also auf jeden Fall eine Bereicherung.

Rahmenbedingungen:

  • Sowohl für das FSJ als auch für das FÖJ musst du die Vollschulzeitpflicht erfüllt haben, also 16 Jahre alt sein. Die Altersgrenze nach oben liegt bei 26 Jahren. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht nötig.
  • Die Dauer liegt in der Regel bei zwölf Monaten. Unter Umständen ist eine Verkürzung auf mindestens sechs Monate oder eine Verlängerung auf 18 Monate möglich (in Ausnahmefällen zwei Jahre).
  • Ein FSJ / FÖJ kannst du auch im Ausland machen. Der entsprechende Träger muss jedoch seinen Sitz in Deutschland haben.
  • Während deiner Freiwilligenzeit bekommst du ein monatliches Taschengeld. Üblich sind 150 bis etwa 180 Euro (maximal 336 €). Die genaue Höhe legt die jeweilige Einsatzstelle fest. Da grundsätzlich ein Anspruch auf kostenlose Verpflegung und je nach Träger Unterkunft besteht, ist das gar nicht mal wenig. Je nach Alter kann zudem Kindergeld dazu kommen.
  • Du bist in der Zeit sozialversichert. Die Beiträge für Kranken-, Pflege-, Renten-, Unfall- und der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung übernimmt dabei komplett der Träger der Einsatzstelle.
  • Du bekommst einen Freiwilligenausweis, der die gleichen Vergünstigungen wie für Auszubildende oder Schüler bietet.

Bewerbungsfristen:

FSJ und FÖJ beginnen jeweils am 1. September eines Jahres und enden im nächsten August. Da die Bewerbungsverfahren schon ab dem Frühjahr für den nächsten September beginnen, solltest du deine Bewerbung entsprechend früh auf den Weg bringen.
Tipp: Freie Stellen sowie Hinweise zu Trägern und Bewerbung finden sich unter anderem auf den Homepages der Familienministerien des Bundes und der Länder.

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Eine weitere Alternative stellt der Bundesfreiwilligendienst (BFD) dar. Einsatzstellen finden sich wieder in sozialen, medizinischen, ökologischen, sportlichen oder kulturellen Bereichen, aber auch im Zivil- und Katastrophenschutz. Grundsätzlich ähnelt der Dienst dem FSJ beziehungsweise FÖJ, inklusive der eingeschlossenen Bezahlung und Versicherungen. Als Freiwilliger bekommst du einen BFD-Ausweis und kannst damit eine Reihe an Vergünstigungen in Anspruch nehmen. Zum Abschluss erhälst du eine Bescheinigung über die Teilnahme, mit der du gut deine Bewerbungsunterlagen ergänzen kannst.

Unterschiede zum FSJ oder FÖJ bestehen darin, dass

  • keine Altersbegrenzung nach oben besteht
  • nur unter bestimmten Bedingungen ein Dienst im Ausland und dieser höchstens für sechs Wochen möglich ist
  • er alle fünf Jahre wiederholt werden kann
  • unterschiedliche Einsatzstellen und mehrere Bereiche möglich sind  (jeweils mindestens ein halbes Jahr)

Zuständige Behörde für den BFD ist in diesem Fall das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Köln (ehemals Bundesamt für Zivildienst):  https://www.bafza.de
Für Fragen oder gleich eine Bewerbung kannst du dich direkt bei einer der anerkannten Einsatzstellen oder Träger wenden. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass du ein Bewerberprofil in der Stellenbörse auf www.bundes-freiwilligendienst.de online stellst.

Die Einsatzzeit ist abhängig von den Arbeitszeiten der jeweiligen Einsatzstelle, in der Regel ganztägig. Für Jugendliche unter 18 Jahren gilt jedoch das Jugendarbeitsschutzgesetz (u.a. keine Nachtarbeit und mehr Urlaub). Grundsätzlich ist auch als Ausländer ein Bundesfreiwilligendienst möglich. Dazu brauchst du allerdings einen sogenannten Aufenthaltstitel (beziehungsweise Visum), der dich zu einer Erwerbstätigkeit berechtigt.

Freiwilligendienst im Ausland

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD), bietet Jugendlichen zwischen 18 und 26 Jahren nach der Schule die Möglichkeit, ein Jahr oder einige Monate im Ausland zu verbringen. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Kinder- und Jugendeinrichtungen bis hin zu Naturschutzorganisationen. Stets findet im Vorfeld noch hier in Deutschland ein Vorbereitungsseminar statt, ebenso ein Nachbereitungsseminar im Anschluss. Ergänzend dazu kommt eine pädagogische Seminarbegleitung vor Ort.

Rahmenbedingungen:

  • Unterkunft und Verpflegung werden gestellt
  • du bekommst ein Taschengeld
  • die Reisekosten für Hin- und Rückreise werden bezuschusst

Was den letzten Punkt betrifft, so kommt man als Freiwilliger ohne eine gewisse finanzielle Eigenleistung in der Regel allerdings trotzdem nicht aus. Üblicherweise versucht man daher, einen privaten Spendenkreis aufzubauen oder andere Unterstützung zu finden.

Weitere Informationen unter: http://www.internationaler-jugend-freiwilligendienst.de/ijfd/bewerbung.html