Leider läuft nicht immer alles glatt in der Ausbildung. Mal gibt es vielleicht Probleme, in der Berufsschule mitzukommen. Mal kommt es zu Konflikten mit Arbeitskollegen, muss zu viele Überstunden machen oder hat immer wieder Ärger mit dem Ausbilder. Womöglich scheint gar die Berufswahl eine falsche Entscheidung gewesen zu sein – vom Inhalt und den Aufgaben her oder körperlich zu anstrengend beziehungsweise psychisch zu viel. Der erste Schritt sollte immer sein, im persönlichen Gespräch die Probleme einfach zu schildern. Das ist sicher nicht einfach, führt aber ganz oft schon zu einer Besserung. Ganz oft weiß die Person nämlich gar nicht, dass du ein Problem hast, oder es handelt sich einfach um ein Missverständnis.

Hilfsangebote nutzen

Probleme und Krisen sind jedenfalls nicht selten und müssen nicht gleich am Anfang auftreten. Viele Azubis überlegen dann, die Lehre ‘zu schmeißen’. Doch viele Probleme lassen sich lösen. Vorher sollten sie jedoch erst mal Kontakt zu einer der zur Verfügung stehenden Beratungsmöglichkeiten aufnehmen:

In Berufsschulen gibt es zum Beispiel in der Regel Sozialarbeiter oder spezielle Beratungsfachkräfte, mit denen die Jugendlichen ihre Probleme besprechen können. Im Betrieb können sie sich gegebenenfalls an den Betriebsrat wenden. Genauso versuchen auf Anfrage unter anderem Berater von der IHK oder der Handwerkskammer weiterzuhelfen. Selbstverständlich bleiben solche Gespräche vertraulich.

Das gilt auch für Gespräche mit Berufsberatern der Agentur für Arbeit, an die sich Jugendliche bei Krisen ebenfalls jederzeit wenden können. Um etwa im Berufsschulunterricht mitzukommen und den nötigen Notendurchschnitt zu erreichen, besteht von hier aus die Möglichkeit einer sogenannten ausbildungsbegleitenden Hilfe in Form von zusätzlichem Unterricht. Alternativ bietet die Agentur sogar eine intensive Einzelbetreuung an; das nennt sich dann assistierte Ausbildung.

Ein weiteres tolles Beratungsangebot steht mit VerA bereit. Die Abkürzung steht für “Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen” und ist eine bundesweite Initiative der Senior Experten Services-Organisation. Dabei bieten Menschen im Ruhestand Azubis ehrenamtlich und vertraulich ihre Hilfe als persönlicher Mentor an (wie die anderen genannten Angebote ist das kostenlos). Bei Interesse melden sich Auszubildende einfach per E-Mail oder Telefon bei VerA und bekommen einen Berater genannt, mit dem sie sich treffen oder auf einem anderen Weg regelmäßig austauschen können.

Übrigens: Selbst, wenn es doch zu einem Neustart kommt und der Ausbildungsbetrieb oder der Beruf gewechselt wird, kann man bei den beispielhaft genannten Stellen Hilfe bekommen. Wichtig ist, etwas zu tun und man am Ende dann hoffentlich eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann.