Berufsvorbereitung

Wenn du vielleicht mit deinem Schulabschluss Probleme hast oder dir eine Ausbildung noch nicht zutraust, kannst du Unterstützung bekommen. Zu diesen Förderangeboten zählen vor allem das

  • Berufsvorbereitungsjahr (BVJ),
  • Berufsgrundbildungsjahr (BGJ),
  • Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) und die
  • teilqualifizierende Berufsfachschule (BFS tq).

Die Agentur für Arbeit deines Heimatortes kann dir alle wichtigen Informationen dazu geben, etwa über die jeweiligen Schwerpunkte, Voraussetzungen und Dauer. Die Zeit, in der Regel ein Jahr, ist sicher nicht vergeudet!

Berufsgrundbildungsjahr

Das Berufsgrundbildungsjahr greift, wenn du nach der Schule noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hast. Dabei bekommst du an einer berufsbildenden Schule zum einen Grundkenntnisse zu einer kleineren Gruppe bestimmter Berufe, den sogenannten Berufsfeldern, vermittelt. Die theoretischen und praktischen Kenntnisse helfen dir bei der Orientierung in eine bestimmte Richtung. Wenn du dann auch eine Berufsausbildung in einem der Fächer beginnst, wird das BGJ praktischerweise auf die Ausbildungsdauer angerechnet. Zum anderen hast du zugleich Unterricht in allgemeinen Schulfächern der Sekundarstufe 1. Das eröffnet dir die Chance, am Ende über Zusatzprüfungen einen besseren Schulabschluss zu erreichen. Verdienen tust du im BGJ noch nichts. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du aber eine finanzielle Beihilfe beantragen.
In Bayern ist das BGJ für berufsschulpflichtige Azubis in einigen dualen Ausbildungsberufen Pflicht: für Berufe mit Holz (Tischler, Zimmerer, Holzmechaniker …), sogenannte Grüne Berufe (Gärtner, Landwirt, Florist …) und Hauswirtschaft.

Berufsvorbereitungsjahr

Bei einem Berufsvorbereitungsjahr kannst du auch ohne Hauptschulabschluss eine Berufsschule besuchen. Dabei sammelst du praktische Erfahrungen in einigen ausgewählten Berufsfeldern, was auch Betriebspraktika mit einschließt. Zugleich bekommst du berufliches Grundwissen vermittelt. Deine Chancen werden auf diese Weise deutlich verbessert. Und du kannst in der Zeit sogar deinen Hauptschulabschluss (in Bayern auch Mittelschulabschluss genannt) nachholen. Ob so oder so, gilt es am Ende eine Abschlussprüfung zu machen. Das wäre etwas für dich? Anmelden kann man sich meistens direkt über die BVJ-anbietende Schulen.

Andere berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen

Andere berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen sollen vor allem schulschwachen und nicht mehr schulpflichtigen Berufseinsteigern sowie sozial Benachteiligten beim Übergang in den Berufsalltag helfen. Es handelt sich um ein bundesweites Angebot der Bundesagentur für Arbeit und dauert zehn bis zwölf Monate.

Neben individueller, fachlicher Unterstützung in Form von Unterricht und betrieblichen Praktika wird dabei die persönliche Entwicklung gefördert. Auch ein Bewerbungstraining gehört dazu.
Gut zu wissen: Das Nachholen des Hauptschulabschlusses ist möglich. Die Kosten der Maßnahme übernimmt die Arbeitsagentur. Außerdem besteht ebenfalls die Möglichkeit einer finanziellen Beihilfe.

In diesen Zusammenhang passt zum Beispiel das Berufsintegrationsjahr Metall (MBIJ). Die Maßnahme bietet sich vor allem für Jugendliche an, die aufgrund von Sprachdefiziten noch keine Ausbildung aufnehmen können. Die Berufsvorbereitung ist verbunden mit verstärkter Sprachförderung und sozialpädagogischer Betreuung, wozu die Berufsschulen mit einem externen Kooperationspartner zusammenarbeiten.

Einstiegsquali: mehr als ein Praktikum 
Momentan ist die Situation für Berufsanfänger gut, Auszubildende werden gesucht. Trotzdem kann es sein, dass du gerade für deinen Berufswunsch keinen Ausbildungsplatz findest. In diesem Fall besteht die Möglichkeit einer Einstiegsqualifizierung (EQ). Dabei handelt es sich um eine Art betriebliches Langzeitpraktikum von sechs bis zwölf Monaten.

Vorteile:

  • Du findest heraus, ob dir ein angedachter Beruf tatsächlich liegen und gefallen würde
  • Anders als sonst bei einem Praktikum, verdienst du − finanziert von der Agentur für Arbeit − schon etwas Geld (maximal rund 230 Euro)
  • Du bist sozialversichert
  • Zum Abschluss bekommst du ein betriebliches Zeugnis; außerdem ein Zertifikat der Handelskammer beziehungsweise von der Handwerkskammer bei einem Handwerksbetrieb
  • Du stellst deine Fähigkeiten quasi unter Beweis und erhöhst damit die Chance einer Übernahme im Betrieb
  • Die Zeit kann je nach Leistung auf eine anschließende Ausbildung angerechnet werden

Informationen zur EQ bekommst du zum Beispiel bei der Berufsberatung im Jobcenter, wo die Voraussetzungen für eine Einstiegsqualifizierung geprüft werden können. Beantragt wird eine Einstiegsquali bei der Bundesagentur für Arbeit. Beginn ist in der Regel Anfang Oktober.